Die angelaufene Offensive der israelischen Armee gegen Rafah im äussersten Süden des Gazastreifens bedroht über eine Million Menschen. Es ist eine Verschärfung der bestehenden Katastrophe mit Ansage. Sie folgt dem bekannten Muster: Israelische Streitkräfte ordnen durch Flugblätter und SMS Evakuierungen in sogenannte «sichere Zonen» an und warnen vor Lebensgefahr für diejenigen, die bleiben.
Seit Monaten weitet die Türkei ihre militärischen Angriffe in Nordostsyrien aus. Auch Krankenhäuser, Gesundheitszentren, Getreidefabriken und Bildungseinrichtungen sind von den Auswirkungen betroffen. Die Lage in Rojava ist desaströs.
Massnahmen der Schweiz zur Verhinderung weiterer Völkerrechtsverletzungen und zum Schutz der Zivilbevölkerung in Gaza
Während sich die Aufmerksamkeit der israelischen und internationalen Öffentlichkeit auf den Krieg und die humanitäre Krise in Gaza richtet, intensiviert und beschleunigt sich seit dem 7. Oktober auch die israelische Siedler- und Militärgewalt im Westjordanland drastisch. Die medico-Partnerorganisationen leisten in diesem Kontext lebenswichtige Arbeit.
Am 7. Oktober hat sich der Nahe Osten und der Alltag von Israelis und Palästinenser*innen auf einen Schlag verändert. Ein Versuch, die Hoffnung und die Widerstandskraft zu wahren.
Seit dem 5. Oktober greift die Türkei erneut Rojava an. Unbeachtet von der Weltöffentlichkeit bahnt sich im Nordosten Syriens eine weitere humanitäre Katastrophe an. Der Kurdische Rote Halbmond ist pausenlos im Einsatz.
Seit Tagen wird Nordsyrien heftig bombardiert, die Region steuert auf eine humanitäre Katastrophe zu und die Welt schweigt. medico-Partner helfen vor Ort.
Der Irak und Syrien sind gemäss UNO-Klimarat die von der Erderhitzung am meisten gefährdeten Länder. Die Klimakatastrophe trifft hier auf eine vom Krieg zerrüttete Region. In Rojava und im Shengal kämpft der Kurdische Rote Halbmond an der Seite der lokalen Verwaltung um die Wasserversorgung der Bevölkerung - es bleibt auch ein politischer Kampf.
Windkraft gilt als klimafreundliche Zukunftstechnologie. Am Istmo de Tehuantepec im mexikanischen Oaxaca zeigen sich ihre Schattenseiten. Dort kämpfen indigene Gemeinden gegen Mega-Windparks europäischer Konzerne und für den Erhalt ihrer Lebensgrundlagen.
©Activestills: Oren Ziv & Anne Paq
In der Türkei kostete politische Fahrlässigkeit unzählige Menschenleben und schickte Millionen in die Obdachlosigkeit. Geschlossene Grenzübergänge zwischen der Türkei und Nordsyrien verhinderten die sofortige Lieferung von Hilfsgütern und Geräten zur Bergung von Verschütteten. Nun nutzen die Führungen in Ankara und Damaskus die Krise, um die eigene Position zu stärken: Der türkische Präsident Erdogan kämpft im Inneren, Syriens Machthaber Assad nach aussen.
«Wir bestehen trotz Angriffen und Kriegsdrohungen auf das freie Leben! Wir teilen Wissen, heilen Krankheiten, stärken die Selbstorganisierung der Frauen und der Gesellschaft: So verstehen wir unsern Teil an der gesellschaftlichen Selbstverteidigung und der Frauenrevolution.»
Der Shengal, das Siedlungsgebiet der Ezid*innen im Nordirak, kommt seit dem IS-Angriff 2014 nicht zur Ruhe. Die Türkei toleriert den Aufbau einer unabhängigen Ezidischen Selbstverwaltung nicht, bombardiert Infrastruktur und tötet gezielt wichtige Figuren der organisierten Zivilgesellschaft. Seit April versetzen Angriffe der irakischen Armee die Menschen zusätzlich in Angst und treiben erneut Hunderte zur Flucht.
Nach einem Rückgang aufgrund der Pandemie nimmt die Migration seit 2021 in Mexiko wieder stark zu. In überlebenswichtigen Migrant*innen-Herbergen leisten die medico-Partnerorganisationen SADEC und CCTI medizinische und psychologische Betreuung.
«Israel ist kein sicherer Ort für Gefüchtete, ausser sie sind jüdisch.» Diese kürzlich vom Israelischen Migrationsminister geäusserten Worte bestätigen sich auch im Gesundheitsbereich: Sowie den Palästinenser*innen in den besetzten Gebieten wird auch Asylsuchenden in Israel die medizinische Versorgung verwehrt. Dagegen kämpft die medico-Partnerorganisation Physicians for Human Rights Israel (PHRI).
Im Januar dieses Jahres wurde Basim Mihemed, ein junger Mitarbeiter des Kurdischen Roten Halbmondes, während der Arbeit von IS-Anhängern ermordet. Das Team des Kurdischen Halbmondes leistet unter anhaltenden Risiken ihren medizinischen Dienst für die Menschen Rojavas und versucht, zusammen mit der Selbstverwaltung ein funktionierendes Gesundheitssystem aufzubauen.
Palästinensische Gesundheitsarbeiter*innen arbeiten Hand in Hand mit freiwilligen israelischen Ärzt*innen im Kampf für das ‹Recht auf Gesundheit für alle›. Ihr Kampf ist derselbe – die Rahmenbedingungen unterscheiden sich jedoch stark.
Die medico Jahrespartnerschaft 2019/2020 ermöglichte es unserer Partnerorganisation SADEC, die Gesundheitsförderung im Bundesstaat Chiapas zu stärken. Vom SADEC-Koordinator Joel Herredia erfuhr ich, wie es ihnen gelang, trotz der neuen Herausforderungen durch die Corona-Krise ihre Arbeit erfolgreich fortzusetzen.
Im Nordosten Syriens haben Frauen verwirklicht, was vielerorts auf heftigen Widerstand stossen würde: Ein Dorf von Frauen für Frauen – Jinwar auf Kurdisch. Seit 2020 unterstützt medico international schweiz das lokale Gesundheitszentrum.